Förderkonzept

Petzenkirchen, September 2025

Standortbezogenes Förderkonzept der VS Petzenkirchen

Förderung ist der grundlegende pädagogische Auftrag jeder Schule und elementares Prinzip jedes Unterrichts. Unser wesentliches Ziel ist es, die schwächeren Schülerinnen und Schüler zu fördern und Kinder mit besonderen Begabungen zu fordern. Die optimale Förderung aller Schülerinnen und Schüler, die unsere Schule besuchen, ist für uns ein entscheidendes Qualitätskriterium.  

Wir führen eine zielgerichtete Förderung für jede einzelne Schülerin bzw. für jeden einzelnen Schüler durch. Diese Förderkonzepte werden immer wieder evaluiert und adaptiert. 
 Dadurch sollen sich die Leistungspotentiale aller Kinder bestmöglich entwickeln. Außerdem wollen wir durch diese Förderung Lernversagen verhindern und somit einer eventuellen negativen Beurteilung entgegenwirken. 

Im Falle eines Leistungsabfalles bzw. einer negativen Beurteilung werden im Rahmen des Frühwarnsystems von den Lehrpersonen besondere Fördermaßnahmen zur Vermeidung einer negativen Beurteilung mittels Analyse der Lerndefizite unter Einbeziehung der individuellen Lern- und Leistungsstärken und Fördermöglichkeiten erarbeitet. Diese Maßnahmen werden in strukturierter Form mit den Erziehungsberechtigten besprochen und gegenseitig Fördervereinbarungen getroffen. Eine konstruktive, kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten ist uns sehr wichtig.

Förderung erfolgt

  1. durch intensives Individualisieren des Unterrichts und durch differenzierte Unterrichtsgestaltung.
  2. durch zusätzliche Maßnahmen wie Freigegenstände und Unverbindliche Übungen, aber auch durch den Förderunterricht.


Evaluierungen (Pädagogische Diagnostik) basieren aufgrund folgender Diagnoseinstrumente:

  • BARTH GOMM/TEPHOBE – Gruppentests zur Früherkennung von Lese- und Recht­schreib­schwierig­keiten – wird bei Bedarf in den 1. Klassen mit einzelnen Kindern durchgeführt bzw. bei der Schuleinschreibung
  • 8-Buchstaben Test – die Durchführung erfolgt einzeln mit allen Kindern der ersten Klassen, nach der Erarbeitung der ersten 8 Buchstaben (Lesen und Schreiben)
  • Salzburger Lesescreening ab der zweiten Schulstufe, zweimal pro Schuljahr (einmal im November, einmal im Mai)
  • Verlaufsdiagnostik sinnerfassenden Lesens (VSL) bzw. Lernfortschrittsdiagnostik Lesen (LDL) in den dritten und vierten Klassen (jeweils zweimal pro Schuljahr, im Zusammenhang mit den Lautlesetandems)
  • Lernfortschrittsdiagnostik Lesen (LDL) wird in den 4. Klassen im Einzelsetting mit den Schülerinnen und Schülern im Bedarfsfall durchgeführt.
  • Informelle Kompetenzmessung (IKM Plus) in Deutsch/Lesen/Schreiben und Mathematik, in den dritten und vierten Klassen
  • ELFE-Test und SLRT-II werden im Bedarfsfall mit einzelnen Schülerinnen und Schülern durchgeführt.


Individualisierung und Differenzierung

Die Förderung erfolgt durch Individualisierung des Unterrichts und durch differenzierte Unterrichtsgestaltung. Wir erreichen dies durch Methodenvielfalt und Inhaltsangebote.

Starke fordern – Schwache fördern

  • Förderung durch intensives Individualisieren des Unterrichtes und differenzierte Unterrichtsgestaltung
  • durch zusätzliche Maßnahmen – Förderunterricht
  • Frühwarnsystem: Fördermaßnahmen zur Vermeidung von negativen Beurteilungen (Analyse von Lerndefiziten, Förderangebot mit Schülern und Erziehungsberechtigten besprechen)
  • jedem Schüler eine ganz nach individuellen Bedürfnissen entsprechende, zielgerichtete
  • optimale Förderung zukommen lassen
  • Individualisierung und Differenzierung durch methodische und didaktische Vielfalt
    • Leseförderung, Begabtenförderung (Förderung als Herausforderung von Begabungen – autonome Schwerpunktsetzungen)
    • Inhalte differenzieren
    • Methoden des Unterrichts – Individualisierung
  • Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen, Interessen und Bedürfnis (Übungsphasen, Helfer–System)
  • Förderung aller Schülerinnen und Schüler für den Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen (z.B. Lernen lernen, Soziales Lernen)


Fördern im Förderunterricht

  • gesonderter Unterricht – zur Stützung, zur Prävention von Schulversagen, zum Nachholen verschiedener Lerndefizite (z.B. Krankheit, …)
  • am einzelnen Kind orientiert
  • Förderkurs in einem Ausmaß einer Unterrichtsstunde in Kleingruppen für jede Schulstufe.


Förderunterricht soll Kompetenzen von Schülern stärken

  • Sach– und Methodenkompetenz: Informationen beschaffen (vorhandene Info–Quelle nutzen, Nachschlagwerke, PC, das Wesentliche eines Sachtextes erfassen)
  • Sachtext bearbeiten (Markierungen, Randbemerkungen setzen,…)
  • Lerntyp erkennen, Lerntechniken anwenden
  • Soziale Kompetenz: Teamfähigkeit
    • Regeln der Zusammenarbeit einhalten, Hilfe anbieten und annehmen können, aktiv zuhören, andere ausreden lassen                          Gesprächsregeln kennen, Konfliktfähigkeit, Kritik üben und annehmen, keinen ausgrenzen
  • Selbstkompetenz: Lernmotivation und Lernwille wecken
    • Neugierde und Forscherdrang entfalten
    • eigene Stärken und Schwächen erkennen, über Erfolge und Fehler sprechen, Selbstkritik, mit Misserfolg umgehen können, Kritik annehmen, Ratschläge annehmen
    • Lernziele, Verhaltensziele
    • Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen


Fördern in spezifischen Fördermodellen

  • LRS-Schwäche durch Anita Sandhofer, 2 Std. pro Woche, 1. – 4. Schulstufe
  • R-Schwäche durch Mag. Maria Brunnbauer, 2 Std. pro Woche, 1. – 4. Schulstufe
  • Sprachheilpädagogik durch Frau Brigitte Hauptmann, 4 Std. pro Woche, 1. – 4. Schulstufe
  • DAZ - Sprachförderkurs für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache durch  Cornelia Schönbichler, 10 Std. pro Woche, 1. – 4. Schulstufe
  • Beratungslehrerin: Frau Brandstetter-Kittl Renate, 1. – 4. Schulstufe, bei Bedarf
  • Schulsozialarbeit durch den Verein X-Point, einmal in der Woche an unserer Schule, berät im Bedarfsfall Schülerinnen und Schüler und unterstützt die Klassenlehrerinnen beim sozialen Lernen.
  • Eine Mitarbeiterin der Fachstelle für Inklusion und Diversität unterstützt unsere Förderarbeit im Bedarfsfall. In bestimmten Fällen kann ergänzend ein Gutachten der schul­psychologischen Beratungsstelle angefordert werden.
  • Stützstunden (25 Std.) durch die Gemeinde zur Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen


Förderung von begabten und interessierten Schülerinnen und Schülern

  • Unverbindliche Übung Englisch für die 4. Klassen
  • Unverbindliche Übung Ernährung und Haushalt für die 3. und 4. Klassen
  • Unverbindliche Übung Klettern für die 2. Klassen
  • Unverbindliche Übung IT für Kinder für die 3. Klassen

 

Angebote für den Erwerb wichtiger Kompetenzen und Fähigkeiten

  • Workshops zum Thema Bewegung
  • Workshop „Sichere Nutzung von digitalen Medien“ 
  • Verschiedene Workshops zur Verkehrserziehung
  • regelmäßige Buchausstellungen und Autorenlesungen
  • Workshops zum Thema „Psychosoziale Gesundheit“
  • Teilnahme an diversen Projekten z.B. Safety-Tour, Sumsi-Cup, …
  • Fastenbrezen-Aktion 


Maßnahmen an den schulischen Nahtstellen

Kindergarten: Für die zukünftigen Schulanfängerinnen und Schulanfänger wird ein Schnuppervormittag in der Schule angeboten. Während des Jahres werden mit den Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen gemeinsame Aktivitäten durchgeführt. Zum Beispiel gehen die Kinder der 3. Klassen Vorlesen in den Kindergarten. Im Juni wird an der Schule ein Elternabend für die Eltern der Schulanfängerinnen und Schulanfänger durchgeführt, um den Weg des Kindes in die Volksschule zu ebnen.

CMS Wieselburg: Eine Nahtstellenstunde wöchentlich, im Unterrichtsfach Englisch, wird an der Volksschule Petzenkirchen abgehalten.

Schulpartnerschaft

In unserer Schule pflegen wir auch sehr intensiv die Schulpartnerschaft zwischen Erziehungsberechtigten, Schülerinnen, Schülern und dem Schulteam, um ein konstruktives Schulleben sicher zu stellen:

  • Partnerschaftliches Einbinden der Erziehungsberechtigen bei schulischen Veranstaltungen
  • Mithilfe und finanzielle Unterstützung des Elternbeirats

Diese gute Schulpartnerschaft ist ein wichtiger Bestandteil im Rahmen unseres Förderkonzeptes für unsere Schülerinnen und Schüler.

Förderliches Lernklima

Durch ein individuell förderliches Lernklima soll grundsätzlich Demotivation vermieden werden. Dieses positive Lernklima knüpft an den Stärken der Schülerinnen und Schüler an. Die Lern- und Leistungsbereitschaft wird durch motivierende Lehrmethoden und Unterrichtsformen gefördert. Sowohl grundsätzliche Leistungsfähigkeit als auch besondere Begabungen werden kontinuierlich gefördert. 

Ziele für das nächste Schuljahr: 

  • intensive Leseförderung mit den Lautlese-Tandems   
  • Soziales Lernen in Verbindung mit psychosozialer Gesundheit
  • Digitale Bildung in der Primarstufe